Diese Pavlova Torte mit Beeren und Sahne ist im Sommer, wenn es überall frische Früchte zu kaufen gibt, ein Hit. Sie ist außen knackig und ihnen herrlich cremig. Genau so sollte es sein. Ich mache sie gerne, wenn meine Mama zu Besuch kommt, denn sie liebt Baiser wie sonst niemand in der Familie. Wie Du diese berühmte Süßspeise zubereitest, erkläre ich Dir in diesem Blogbeitrag.
Inhaltsverzeichnis

Ein kurzer Ausflug in die Geschichte
Die Pavlova Torte ist heutzutage in Australien und Neuseeland quasi vergleichbar mit einem kulinarischen Kulturgut. Benannt wurde sie nach Anna Pawlowa. Sie war eine der berühmtesten russischen Ballettänzerinnen im ausgehenden 19. bzw. beginnenden 20. Jahrhundert. Sie gastierte auf ihren Welttourneen zweimal in Downunder und ihr zu Ehren wurde die Baisertorte kreiert. Das verrät zumindest Wikipedia.
Wenn man jedoch etwas weiter recherchiert, stößt man auf mehrere Quellen, welchen zu Folge die ersten Rezepte für Speisen dieser Art schon mehr als zweihundert Jahre alt sind. Erstmals findet sich eine solche Zubereitung in einem Kochbuch der Habsburger. Sie hat also einen österreichischen Ursprung. Im Laufe der Zeit gelangte dieses luftig leichte Dessert von der aristokratischen Küche in die bürgerlichen Kreise und von dort überall in die Welt.

Das Geheimnis des Baisers
Grundsätzlich gilt die Faustregel, dass ein Eiklar nicht mehr als 50 g Zucker lösen kann. Doch für die Pavlova Torte wird davon ein wenig abgewichen. Zwar nur geringfügig aber doch. Denn auf ein Eiklar kommen hier 55 g Zucker. Das Ergebnis ist allerdings auch kein vollkommen durchgetrockneter Ei-Zucker-Schaum, sondern eine krosse Kruste mit einem weichen Kern.
Bitte wundere Dich nicht, dass es eine Weile dauert bis Du ein schnittfestes, seidig glänzendes Baiser erhälst, welches Spitzen zieht. Selbst wenn Du es in der Küchenmaschine zubereitest, kann es schon einmal bis zu 20 Minuten dauern. Der Handmixer könnte hier recht schnell an seine Belastungsgrenze kommen.
Die wichtigsten Zutaten
Die Pavlova kommt, wie bei Baiser üblich, mit wenigen Zutaten aus, aber manche davon muten vielleicht etwas Außergewöhnlich an. Früchte und Schlagrahm runden sie zu einem perfekten Ganzen ab. Wenn Du sie einmal gegessen hast, wirst Du auch verstehen, warum sie so beliebt ist.
- Eiklare: Für diese Süßspeise werden keine Eigelbe benötigt. Diese lassen sich aber hervorragend zu einem Hefeteig oder leckeren Dotterbusserln weiterverarbeiten. Denn zum Wegschmeißen sind sie viel zu schade. Am Besten gelingt übrigens die Verarbeitung, wenn sie möglichst frisch sind.
- Puderzucker und Zucker: Das Zusammenspiel von beiden Zuckerarten, die sich in erster Linie in der Vermahlung unterscheiden, verleiht der Pavlova später eine tolle Textur. Sollte erster klumpig sein, rate ich Dir, ihn vor der Zubereitung des Baisers mit einem Multizerkleinerer wieder zu verfeinern. Denn allzu große Klumpen lösen sich kaum auf und bleiben als kleine Bröckerl zurück.
- Salz: Es löst eine chemische Reaktion aus, die den Eischnee stabilisiert.
- Stärke: Auch sie stabilisiert die Pavlova Torte und verleiht ihr mehr Fülle.
- Weißweinessig: Er ist die Geheimzutat in diesem Rezept. Er ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass der Eischnee fest und formbar wird.
- Sahne: Ich aromatisiere sie beim Aufschlagen gerne mit etwas Marmelade.
- Sahnesteif: Es sorgt dafür, dass die Sahne nicht zusammenfällt.
- Früchte: Ich habe zum Belegen Erdbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und weitere verwendet. Viele davon stammen aus meinem Garten. Mir schmeckt es gemischt besser als nur mit einer bestimmten Frucht.
Pavlova Torte mit Beeren

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Zutaten
- 4 Eiklar / Eiweiß
- 110 g Puderzucker extra fein
- 110 g Zucker Backzucker extra fein
- 1 Prise Salz
- 40 g Stärke Weizenin oder Maisstärke
- 4 g Weißweinessig
- Stärke zum Bestäuben des Backpapiers
zum Füllen und Belegen
- 250 g Sahne eventuell etwas weniger
- 1 Packung Sahnesteif
- 300 g Beeren (Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren) gewaschen, getrocknet, geschnitten – eventuell mehr oder weniger
- 150 g Erdbeermarmelade
Zubereitung
- Den Backofen auf 160°C Heißluft vorheizen.
- Inzwischen 4 Eiklare mit 110 g Kristallzucker und einer Prise Salz in der Küchenmaschine leicht aufschlagen. Anschließend während des Rührens den Puderzucker gleichmäßig einrieseln lassen.
- Das Baiser so lange rühren bis es schnittfest ist und seidig glänzt. Dies kann bis zu 20 Minuten dauern.
- In das fertige Baiser die Stärke und den Weißweinessig einrühren.
- Das Baiser in einen Spritzbeutel mit Lochtülle (ca. 8 – 12 mm) umfüllen und auf einem Backpapier einen Kreis mit etwa 20 cm Durchmesser mit einem Zirkel vorzeichnen.
- Das Backpapier fein mit Stärke bestäuben und anschließend den Kreis mit dem Baiser nachzeichnen.
- Nun den Kreis von außen nach innen auffüllen. Im nächsten Schritt, ausgehend vom äußersten Rand, drei weitere Kreise auf die erste Schicht aufsetzen und dann zwei weitere Kreise auf die zweite Schicht und zum Schluss einen Kreis auf die dritte Schicht. Es sollte sich eine nach oben hin verjüngende Mulde bilden.
- Das Baiser mit einer Winkelpalette glatt streichen und etwaige Lücken, die beim Aufspritzen entstanden sind, auffüllen und wiederum verstreichen. Es muss nicht zwangsläufig das gesamte Baiser aufgebraucht werden. Aus den Resten können auch Tupfen gespritzt werden.
- Die Hitze im Backofen nun auf 100°C reduzieren und die Baisertorte etwa 90 Minuten lang bei dieser Temperatur backen. Nach Ende der Backzeit die Pavlova im Ofen vollständig auskühlen lassen und die Ofentüre nicht öffnen! Das Auskühlen dauert etwa drei bis vier Stunden.
Garnieren
- Sahne, Sahnesteif und Erdbeermarmelade aufschlagen, in der Mulde der Pavlova verstreichen und mit den frischen Beeren belegen. Die Baiser-Torte lässt sich am Einfachsten mit einem Kuchenretter auf ein Servierteller umheben.
- Die Pavlova Torte mit Beeren am Besten sofort nach der Zubereitung servieren oder maximal ein bis zwei Stunden lang kühl stellen.
Zum Abschluss noch ein paar Tipps
Damit wirklich nichts schief geht, habe ich hier noch einige Ratschläge für Dich.
So bleibt nichts kleben
Damit sich die Torte nach dem Backen leichter vom Backpapier löst, solltest Du dieses mit Maisstärke bestäuben. Mit Hilfe eines Kuchenretters kannst Du sie dann ganz einfach runter heben. Ich habe es auch schon einmal ohne versucht, aber das ging fast in die Hose.
Noch mehr Rezepte:
Gerne empfehle ich Dir an dieser Stelle auch meinen leckeren Rhabarberkuchen mit Baiser oder die lustigen Geister aus Eischnee. Aber auch die Zitronentarte ist einen Versuch Wert.
Formen
Die Form der Pavlova Torte sollte jedenfalls nicht zu spitz nach oben hin zulaufen. Du hast nämlich dann später Probleme die Sahne und die Beeren darauf zu verteilen. Besser ist es eine möglichst Breite Mulde und einen stabilen Rand zu schaffen.
Die Außenseite habe ich mit einem einem Teigspatel und einer Winkelpalette geglättet.
Temperatur und Backzeit
Wird die Baisertorte bei einer zu hohen Temperatur gebacken, wird sie bräunlich, daher halte Dich bitte an die Angaben im Rezept. Ansonsten kann es passieren, dass sie oberflächlich verbrennt und dadurch bräunlich wird.
Wenn die Backzeit vorbei ist, lasse ich sie im Backofen abkühlen. Die Backofentür öffne ich auf keinen Fall, damit es schneller geht. Dies würde dazu führen, dass die Masse wegen des Kälteschocks komplett in sich zusammenfällt. Dann ist sie nicht mehr zu retten.
Aufbewahrung
Vor dem Servieren kann das fertig belegte Dessert ca. ein bis zwei Stunden lang kühl gestellt werden. Es eignet sich allerdings nicht für eine lange Aufbewahrung. Je schneller die es verzehrt wird, desto besser. Denn durch den Schlagrahm und die Früchte wird es bald matschig.
Gutes Gelingen beim Nachbacken der Pavlova Torte mit Beeren!
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Bis bald und baba,
Kathrin
Diese Torte ist aber etwas besonderes, ein himmlischer Genuß